Worum es in dieser Episode geht
Transkript
Wir alle kennen ja die Hanfpflanze. Cannabis ist ja ein Synonym dafür. Es wurde ja schon vor Jahrtausenden in der chinesischen und indischen Medizin angewendet und war da schon bekannt für seine entzündungshemmende Wirkung. Und es ist nachgewiesen, dass dieses CBD also eine hautpflegende Wirkung hat, eine hautschützende Wirkung, aber auch anti-oxidativ.
Hi, ihr Lieben. Wir sind heute im Beauty-Rausch sozusagen, denn der It-Wirkstoff CBD kann angeblich bei fast jedem Hautproblem helfen und gilt auch als Anti-Aging-Wunder. Die liebe Dr. Julia Berkei ist bei mir. Julia, vielleicht erst mal zum Verständnis, das hört man so oft, CBD. Man bringt’s auch mit vielen anderen Dingen in Verbindung. Was genau ist das denn für ein Wirkstoff CBD?
Ja, ich denke, man muss da mal aufräumen. Denn wir alle kennen ja die Handpflanze. Cannabis ist ja ein Synonym dafür. Und daraus werden nun im Wesentlichen zwei Wirkstoffe gewonnen. Und das eine für die Kosmetikindustrie interessant, das Cannabidiol, das CBD. Das kann also in Kosmetikprodukten verwendet werden, weil es eben nicht an Rezeptoren im Gehirn andockt, die psychogene Wirkung haben, wie der andere Wirkstoff wiederum, das ist das THC. Das steht für Tetrahydrocannabinol, also viel kürzer ist einfach THC. Das hat wiederum Wirkung auf unsere Wahrnehmung, unser Bewusstsein, wirkt euphorisierend, beeinträchtigt aber auch unser Gedächtnis und unsere Konzentration, was ja nicht so gut ist, und hat eine Appetitsteigerung zur Wirkung. Also, worüber wir uns, wenn es um kosmetische Anwendung geht, immer unterhalten, ist der Wirkstoff CBD.
Okay, dann können wir eigentlich direkt schon mal klären, von Hanf-Kosmetik kann man auch nicht high werden.
In der Regel nicht. Und deswegen gibt es auch Gesetze, die nämlich besagen, dass ein Gehalt von dem THC in Kosmetika nur unter 0,2 Prozent genehmigt ist. Also höher darf es nicht sein, weil dann würde das wahrscheinlich passieren.
Hanfkosmetik gibt es mittlerweile überall, kann man sagen, sehr hochpreisig, aber auch in Drogeriemärkten, in Ölen, Cremes, Seren. Was sagst du, was können diese Produkte wirklich? Ist das nur ein Marketing-Gag oder steckt da wirklich was hinter?
Also es ist ja so, dass historisch gesehen Hanf kein neues Produkt ist oder keine neue Erkenntnis im Wesentlichen für uns hat. Es wurde ja schon vor Jahrtausenden in der chinesischen und indischen Medizin angewendet und war da schon bekannt für seine entzündungshemmende Wirkung. Und das ist auch wiederum der Pluspunkt, den man auch in der Medizin heutzutage sieht bei der Behandlung von Exzemen oder Psoriasis, also Hauterkrankungen. Und es ist nachgewiesen, dass dieses CBD, also eine hautpflegende Wirkung hat, eine hautschützende Wirkung, aber auch antioxidativ. Und Antioxidantien, wissen wir ja alle. Das sind die Radikalfänger, die sozusagen die Haut dann langsamer altern lassen oder die Zellen. Und ganz wichtiger Fakt auch, das wirkt talgreduzierend. Man hat nämlich in wissenschaftlichen Studien festgestellt, dass es auf die Zellen der Haut, die Teig produzieren, eine hemmende Wirkung hat.
Deswegen wird es zum Beispiel auch gerne bei unreiner Haut oder gegen Akne zur Behandlung von Akne angewendet.
Also kann man schon sagen, ein echtes Multitalent. Julia, gibt es denn mittlerweile auch wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Hanf in der Hautpflege unterstützen? Weil ich weiß, das kennt man auch so von Gesprächen, dass viele immer noch sagen, naja, das ist ja alles, da ist ja nicht wirklich was drin und was soll das denn dann schon auf der Haut machen?
Ja, also diese Studien gibt es auch tatsächlich schon seit zehn Jahren, also 2014, wurde eine Studie veröffentlicht, wo der Einfluss von dem CBD auf die menschlichen Talkdrüsen untersucht wurde. Da wurde herausgefunden, es eben die Fettproduktion in den sogenannten Sebozyten, das sind die Zellen, die das Teig aktiv produzieren, das gehemmt wird. Deswegen ist es auch so wirksam bei Akne-Patienten. Und das wird ja zum Beispiel auch in der koreanischen Kosmetik gern integriert zur Behandlung von Akne.
Cannabis oder Hanf, Marihuana, das hat ja immer so ein bisschen Geschmäckle. Und ich glaube, so ist es auch bei der Kosmetik, warum es vielleicht doch für viele noch nicht so ganz zugänglich ist oder viele noch mal sagen, nee, nicht so meins, obwohl man sich vielleicht mit dem Thema gar nicht so wirklich beschäftigt hat. Wie ist denn eigentlich jetzt gerade die Gesetzeslage in Deutschland? Da hat sich ja auch viel getan.
Ja, da hat sich ja gravierend was im April 24 geändert, seitdem Cannabis eben auch in Deutschland zugelassen ist und nicht nur in Kalifornien oder anderen Ländern oder Staaten. Es ist so, man kann also als einzelne erwachsene Person bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis besitzen und darf sogar bis zu drei Pflanzen bei sich zu Hause anpflanzen. Und es ist so, dass es in Deutschland ja doch eher in sogenannten Cannabis-Social-Clubs gehandelt wird. Also das sind so Cannabis-Clubs, die also teilweise bis zu mehrere hundert Mitglieder haben. Und diese Mitglieder können dann Cannabis von dort beziehen oder auch eben privat anbauen. Und das sind richtige Anbauvereinigungen, die es da mittlerweile gibt, die nicht gewinnorientiert arbeiten. Das sind so eingetragene Genossenschaften offensichtlich, in denen Cannabis eben gemeinschaftlich angebaut werden darf. Und in diesen Clubs gibt es aber relativ strenge Regeln. Und man muss eben wissen, also maximal 50 Milligramm pro Person pro Monat werden da abgegeben.
Das wusste ich bisher auch nicht. Jetzt wieder was gelernt von dir, Julia. Du hast gerade die Pflanzen angesprochen. Vielleicht können wir die mal so bisschen unter die Lupe nehmen. Also was von der Pflanze darf wohin, sagen wir mal so?
Ja, das ist ja auch streng eingeteilt. Also es ist so, dass THC, also der psychogene Stoff, der wird eher aus dem Harz der Pflanze, aus den Blütenständen und aus den Blüten gewonnen. Und die Blätter aber, das Hanföl, der Samen und die Wurzeln, daraus wird eher der Stoff für die Kosmetik gewonnen. Und da ist zum Beispiel auch das Hanföl, das aus den gepressten Samen gewonnen wird, interessant, weil das wiederum pflegende Eigenschaften für die Haut hat. Und ich glaube, das haben mittlerweile auch Promis und große Kosmetikfirmen entdeckt.
Ja, also so richtig,´die machen ein Big Business eigentlich. Kim Kardashian hier natürlich wie immer in der Beauty ganz weit vorne. Erzähl mal.
Ja, das ist so. Kim hat eine Babyshower organisiert, aber das war keine normale Babyshower, sondern das war eine CBD-Babyshower zur Feier quasi ihrer Produkte. Sie hat sozusagen zwei Neuigkeiten auf einmal bekannt gegeben und gefeiert und dadurch wurde natürlich die neue Kosmetik-Serie, die CBD enthält, bekannt. Wahrscheinlich auch gut für den Schwangerschaftsbauch. Und es ist auch bei, zum Beispiel Rihanna, die hat auch ein Kosmetikunternehmen, das heißt Fenty Herbals. Und sie setzt auch auf Cannabisprodukte. Und das ist also vor allen Dingen in den USA, aber auch in Asien sehr bekannt und kommt sehr gut an.
Ich bin immer noch bei Kim Kardashians Baby-Shower-Party. Also egal wie, auf jeden Fall, da mach ich mir gar keine Sorgen – gewinnbringend und gut vermarktet!
Sehr spannendes Thema. Danke für diesen Beauty-Rausch-Quickie, liebe Julia. Und bis zum nächsten Mal.
Ja, ich freue mich drauf. Vielen Dank.